Münz- und Medaillensammlung

Gedenkmünze mit dem Porträt Friedrichs III. des Weisen

Die Medaillen- und Münzsammlung des Melanchthonhauses umfasst rund 500 Stücke aus den vergangenen fünf Jahrhunderten. Die ersten Medaillen und Münzen wurden wie die ersten Druckgrafiken 1903 vom Begründer des Melanchthonhauses, dem Berliner Kirchenhistoriker Nikolaus Müller, in die Sammlung eingebracht. In der Folgezeit wurde die Sammlung durch Schenkungen, Kauf oder Tausch erweitert.

Die Medaillen und Münzen dokumentieren historische Ereignisse und zeigen Bildnisse berühmter Persönlichkeiten, vorwiegend aus dem Zeitalter der Reformation. Unter den Objekten mit dem Porträt Melanchthons finden sich Werke berühmter Medailleure wie Friedrich Hagenauer, Jean Dassier und Siegmund Dockler d.J.

Mit Doppelporträts von Melanchthon und Luther wurden im Lauf der Jahrhunderte die Verdienste der beiden Wittenberger Professoren um die Reformation gewürdigt. Die Brettener Sammlung umfasst zu diesem Thema Arbeiten von berühmten Medailleuren wie dem Dresdener Carl Reinhard oder Carl Christoph Pfeuffer und Gottfried Bernhard Loos aus Berlin. Die Gedenkmedaillen mit szenischen Motiven aus der Reformationsgeschichte sind zumeist anlässlich von Reformationsjubiläen entstanden.

Unter den zahlreichen Gedenkmünzen mit dem Bildnis Martin Luthers sind Arbeiten bekannter Medailleure wie Georg Wilhelm Vestner, Philipp Heinrich Müller und Martin Götze vertreten. Sie sind besonders interessante historische Zeugnisse, da sie als Spiegel ihrer Zeit zugleich den Wandel des Lutherbilds seit dem 16. Jahrhundert dokumentieren.

Die Vorderseite der Schraubmedaille mit den Porträts Luthers und Melanchthons.
„Tut Buße und glaubt an das Evangelium“. Abbildung eines Salzburger Protestanten zwischen Moses und Christus.
 
Zu den besonderen Exemplaren der Sammlung gehört eine Schraubmedaille, die anlässlich der Emigration der Salzburger Protestanten 1732 geprägt wurde. Es handelt sich um eine Medaille mit einem Schraubverschluss, die kunstvoll handkolorierte Einlagebilder zu diesem Ereignis enthält. Sie stammt von dem Medailleur Abraham Remshard.

Das älteste Exemplar der Sammlung stammt aus dem Jahr 1478. Es ist eine Bronze-Medaille anlässlich der Hochzeit Maximilians von Habsburg-Österreich (1459-1519) mit Maria von Burgund (1457-1482) am 20. August 1477. Die jüngste Medaille erschien im Jahr 2010. Sie wurde von dem Melanchthonhaus Bretten und der Europäischen Melanchthon-Akademie zu Melanchthons 450. Todestag herausgegeben.

Der komplette Katalog der Sammlung kann eingesehen werden unter museum-digital.

Kontakt: Dipl.-Bibl. Gerta Bauder