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Melanchthon und Ungarn
Die meist sehr gut lateinisch sprechenden Studenten aus Ungarn nahm Melanchthon teilweise in seinem eigenen Haus auf und ließ sie am häuslichen Unterricht und am Familienleben teilnehmen. Deutsch konnten sie fast nie, so daß sie nur mit großen Schwierigkeiten dem deutschsprachigen Gottesdienst folgen konnten. Der Überlieferung nach hat Melanchthon besonders für die Ungarn an jedem Sonntag bei sich zu Hause die Bibel ausgelegt. Dann wurde das Haus zu eng, da Melanchthons lateinische Sonntagsvorlesungen überaus beliebt waren. In Ungarn avancierte Melanchthon zum meist gedruckten ausländischen Autor. Vor allem seine Schriften zum Abendmahl wurden häufig aufgelegt, da in Ungarn sowohl Lutheraner als auch Reformierte großen Einfluß besaßen. Aber auch die griechische und lateinische Grammatik, eine Studienordnung und sogar eine Gedichtsammlung haben den Unterricht an ungarischen Schulen bereichert. Neben der Schule wurde Melanchthons Einfluß in der Kirchenorganisation bedeutsam; so bildete auf der am 20. September 1545 in Erdöd abgehaltenen Synode die von Melanchthon verfaßte "Confessio Augustana" die Grundlage der Diskussionen und Beschlüsse. ![]() Philipp Melanchthon, Heubtartikel Christlicher Lere Wittenberg: Veit Kreutzer, 1558, die erste deutsche Theologie Melanchthons, die 1559 im damaligen Oberungarn gedruckt wurde |
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