17.02.2024

Verleihung des Internationalen Melanchthonpreises der Stadt Bretten an Dr. Mark Lotito


Melanchthonhaus Bretten

Melanchthonpreisträger 2024 Mark A.Lotito Foto: privat

 

Der amerikanische Geisteswissenschaftler und Jurist Mark A. Lotito wird mit dem Internationalen Melanchthon-Preis 2024 ausgezeichnet

Feierstunde mit Ehrung im Melanchthonhaus Bretten | Der Forscher untersuchte die Entwicklung der abendländischen Geschichtsschreibung auf Grundlage von Melanchthons Universalgeschichte

 

Der amerikanische Jurist und Geisteswissenschaftler Dr. Mark A. Lotito erhält am Samstag, 17. Februar 2024, durch Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff den Internationalen Melanchthonpreis 2024 verliehen. Ausgezeichnet wird damit dessen wissenschaftliche Arbeit zur Entwicklung der abendländischen Geschichtsschreibung auf Grundlage von Philipp Melanchthons Universalgeschichte, der Carionschen Chronik von 1532. Die Preisvergabe erfolgt im Rahmen einer akademischen Feierstunde. Es sprechen zu diesem Anlass Oberbürgermeister Martin Wolff, Knut Bühler, der Erste Landesbeamte des Landratsamts Karlsruhe, und der Vorsitzende des Melanchthonvereins, Pfarrer Dietrich Becker-Hinrichs. Die Laudation auf das Werk von Mark A. Lotito hält der Direktor der Europäischen Melanchthon-Akademie Prof. Dr. Günter Frank. Den Festvortrag hält der Preisträger.

Die preisgekrönte Veröffentlichung „The Reformation oft Historical Thoght“ (Die Reformation des historischen Denkens) legt dar, wie Melanchthons Schrift mit der mittelalterlichen päpstlichen Geschichtsschreibung bricht. Sie schildert eine vom reformatorischen Denken geprägte „Wittenberger“ Perspektive auf die Welt. Diese bildet die Basis für eine „moderne“ europäische Weltsicht. Durch die Popularität, die der Band von Melanchthon durch seine umfassende Verbreitung erlangte, gewann die Chronik eine immense Bedeutung, die weit über die Grenzender Bereiche von Sprache, Geografie und Glaubensrichtung hinweggeht.

Nach Mark A. Lotitos Erkenntnissen geriet Melanchthons Beitrag zum wissenschaftlichen Ausgangspunkt für Theologen, Historiker wie auch Juristen, um die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Heiligen Römischen Reichs neu zu diskutieren. Sein Fazit lautet: Durch die Carionsche Chronik des Reformators und Universalgelehrten Philipp Melanchthon wurde die Wittenberger Reformation des historischen Denkens zu einem wesentlichen Bestandteil der europäischen Geisteskultur in den darauffolgenden Jahrhunderten.

Mark A. Lototo absolvierte sein geisteswissenschaftliches Studium an der University of London, Warburg Institute (M.A.) und an der University oft Michigan (Ph.D.). Nach einem anschließenden Studium der Rechtswissenschaften an der Cornell University (J.D., LL.M.) ist er in eine Kanzlei in Milwaukee tätig.

Den Internationalen Melanchthonpreis, der mit 7.500 Euro dotiert ist, vergibt die Stadt Bretten seit 1988 alle drei Jahre. Die Ehrung gilt einem im Druck erschienenen Werk, das in hervorragender Weise dazu beiträgt, die Kenntnis über Melanchthons Leben und Werk oder die geistesgeschichtlichen Voraussetzungen, das Umfeld und die Folgen seines Wirkens zu vertiefen.

 


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